Arc World 2018/19

Weltumseglung 2018/2019

Im Jänner 2018 war es endlich so weit,die Adrienne machte sich auf zu neuen Abenteuern.Im Rahmen der ARC World segelten wir um die Welt. Ausgehend von Saint Lucia, mit Stopp in Kolumbien und auf den San Blas Inseln,passierten wir den Panama Kanal. Mit einem eigenen Adviser an Bord kamen wir uns vor wie die ganz Großen.

Nach diesem für die Seefahrt einzigartigen Erlebnis begann eine fantastische Reise zu den schönsten Inseln im Pazifik.
Die Tiervielfalt auf den Galapagos gab uns das Gefühl im Tierpark zu spazieren und im Aquarium zu schwimmen.Wir sahen Flamingos, Pinguine, stritten mit Seelöwen um einen Platz auf der Parkbank und stießen beim Schnorcheln mit Leguanen und Schildkröten zusammen.

Nach 3000 sm Überfahrt (dank Spi segeln,den südlichen Sternenhimmel erkunden,Astronavigation und „Kinoabende“, vergingen 18 Tage wie im Flug) sind wir auf den Marquesas gelandet.

Auf den Marquesas hat der WCC einen traditionellen Abend organisiert. Uns wurde gezeigt wie man ein Schwein im Erdofen zubereitet und von ihren „angsteinflößenden“ Tänzen waren wir sehr beeindruckt. Die übrige Zeit auf den Marquesas besuchten wir unterschiedliche Inseln,badeten im kühlen Pool unter einem Wasserfall und genossen das reiche Angebot an Bananen,Papaya und Grapefruit, die man beim spazieren gehen einfach von den Bäumen pflücken und verspeisen konnte – ein tolles „Land“
Als wir schließlich die Tuamotus erreichten wurde uns klar was die Worte kristallklares Wasser und einsame Sandstrände bedeuten.Die oft unbewohnten Atolle sind das Bade- und Schnorchelparadies. Ständig umkreisen Schwarzspitzenhaie das Boot und es dauerte eine Weile die Angst vor diesen harmlosen Tierchen zu verlieren.
Während wir Inseln wie Bora Bora,Tahiti und Fiji besuchten änderte sich unser Lebensstil kaum,segeln, baden und schnorcheln – und wieder eine fantastische Zeit.
Die für uns anstrengendsten 300 sm segelten wir von Tonga nach Vanuatu als unser Autopilot beschloss zu streiken. Da wir nur zu zweit waren teilten wir die Tage (und Nächte) in eine Stunde steuern, eine Stunde schlafen auf. Als wir in Vanuatu ankamen waren wir wirklich müde!!!Zum ausruhen und schlafen war jedoch keine Zeit denn der Ausflug zum noch aktiven Vulkan stand auf dem Programm. Beim Anblick dieses einzigartigen Naturschauspiels waren die Mühen unserer „Anreise“ schnell vergessen.
Mit Erreichen von Mackay in Australien hatten wir es geschafft
wir haben den Pazifik überquert!!!!!
Aber für uns gab es noch mehr zu feiern,denn seit 2010 haben wir mit unserer Adrienne 100 000 Meilen zurückgelegt.
In Mackay begann dann auch das „free cruising“. Wir hatten sechs Wochen Zeit die Whitsundays zu erkunden und durch die Tores Strait nach Darwin zu gelangen.
Das absolute Highlight waren die Buckelwale!! Schon beim Frühstück im Cockpit zogen die Mutterwale mit ihrem Baby an uns vorbei. Während wir von einer Bucht zur anderen segelten sprangen die Meeresgiganten aus dem Wasser als wären es kleine Fische – wir waren sprachlos.
In Darwin angelangt war noch eine Woche Zeit mit der Flotte über das Erlebte zu plaudern und uns auf den Indischen Ozean vorzubereiten.
Mit dem Startschuss zur nächsten Etappe war uns noch nicht klar, dass es eigentlich wieder mal einen riesigen Ozean zu überqueren galt.
Der Indische Ozean lag vor uns und so auch eine für uns neue Welt, Indonesien.
Auf der Insel Lombok bekamen wir den Beweis, dass auch unterschiedliche Religionen miteinander leben und beten können. Wir besuchten einen Tempel der von mehreren Glaubensrichtungen gleichzeitig genutzt wird und seit Jahrhunderten funktioniert.
Christmas Island und Cokos Keeling waren unsere Stopps auf den Weg nach Mauritius.
In Mauritius erregten wir viel aufsehen.
Unterwegs brach der Flansch zwischen Getriebe und Motor. Schnell stellte sich heraus, dass eine Reparatur auf See unmöglich war. Also kein Motor. Zufrieden das wir den Motor wenigstens zum Batterie laden benutzen konnten segelten wir mal langsam, mal sehr langsam Richtung Mauritius.Im Hafen angekommen bereiteten wir uns vor, unter Segeln anzulegen.Das Wetter hat es gutgemeint, Wind mit der idealen Stärke und aus der richtigen Richtung hilft! Ein punktgenaues Anlegen bescherte uns bei der Siegerehrung einen Dodo für unsere Leistung.
Die kürzeste Etappe führte uns ins „Europaland“ La Reunion. Ein Ausflug brachte uns auf einen über 2 000m hohen Vulkan,eine beeindruckende Landschaft.
Die Tage vor dem Start nach Südafrika verbrachten wir mit Arbeiten auf der Adrienne und Bunkern für die letzten Meilen im indischen Ozean.
Nächstes Ziel ist Afrika. Wir waren bereits zweimal in Nordafrika aber der Süden ist für uns neu.
Der WCC gibt uns einen Wegpunkt 100 Meilen südlich von Madagaskar vor, um uns vor Piraterie zu schützen. Natürlich weiß einer es immer besser und segelte entlang der Küste. Später erfuhren wir, dass sie in eine bedrohliche Situation gerieten,bei der jedoch niemandem etwas passierte.
Mit 30 Knoten Wind ging es durch den Mosambiquestrom nach Richards Bay.
Wieder lag ein großer Ozean hinter uns und der Zululand Jachtclub empfing uns mit einem tollen afrikanischen Abend.
Am nächsten Tag stand eine Safari im Imfolozi Park auf dem Plan.Vom Meer in die Wüste vom Wal zum Nashorn und das an einem Tag.
Free Cruising war wieder mal angesagt und eine der wohl schwierigsten Strecken lag vor uns – der Aghulasstrom. Mit 5 Knoten Strömung von Nord nach Süd bestand immer das Risiko, dass sich bei einem Tief mit starkem Südostwind bis zu 12 Meter Wellen aufbauen. Meist hat man ein „Wetterfenster“ von 3 Tagen. Das bedeutet allzeit bereit, um am Ende eines Tiefs Segel zu setzen.
Über Eastlondon und Mosselbay kamen wir ohne Schwierigkeiten nach Kapstadt. Somit umrundeten wir unser erstes großes Kap – das Kap der guten Hoffnung!
Während einige über Weihnachten nach Hause flogen verbrachten wir unsere Zeit in Kapstadt mit einer weiteren Safari, einem Besuch der einzigen wilden Pinguinkolonie Südafrikas und feierten Weihnachten und Silvester mit den verbliebenen Crews.Eine sehr angenehme Pause.
2019 und wir merken das unsere Reise langsam zu Ende geht. Aber bis es so weit ist liegen noch einige interessante Stopps und der Südatlantik vor uns.
Nächstes Ziel St. Helena, Napoleons Exil. Bonapartes „Gefängnis“ war sehr beeindruckend aber unser besonderes Interesse galt den Walhaien, die gerade Station in St. Helena machten. Schnell war ein Schnorcheltour gebucht und uns fehlten die Worte. Wir schwammen wirklich hautnah mit den größten Fischen der Welt!!!!
Mit diesen Bildern im Kopf ging es weiter nach Westen.
Gestartet wurde mit Leichtwind und der blieb uns bis Salvador de Bahia mehr oder weniger, meist weniger, erhalten.
Dennoch hielten wir durch und kamen ohne Motorstunden ans Ziel. Unsere Bemühungen wurden mit einem dritten Platz belohnt.
Von Salvador waren wir fasziniert, die Bucht Todos Santos hatte es uns angetan.
Nächster Treffpunkt war der kleine Fischerort Cabedelo. Leinen fest und Motor aus kurz vor Mitternacht und ein improvisiertes Fest am Strand wartete schon auf uns.Einheimische oder in der World ARC Fleetsprache Lokals haben eine“Freilichtdisko aufgebaut, und die Party ging bis in die Morgenstunden.
Der letzte Start rückte näher. Diesmal war es ein individueller Start, bei dem jedes Boot seine eigene Startzeit aufschrieb. Ein 24 Stundenaufenthalt auf der Teufelsinsel zog die Flotte von Anfang an auseinander.
Die Teufelsinsel, bekannt aus dem Film Papillon, war ein sehr interessanter und schöner Stopp.
Günstige Strömungen und guter Passat brachten uns zügig über den Äquator und zurück auf die nördliche Halbkugel, die wir ziemlich genau vor einem Jahr verlassen hatten.
Grenada gab uns das Gefühl wieder zu Hause zu sein, verbrachten wir doch die letzten 8 Winter in der Karibik.
Am 13.04.2019 überquerten die verbliebenen 17 Boote die Ziellinie in St. Lucia und beendeten die Weltumseglung mit einzigartigen Erinnerungen.
Für uns endete ein großartiges Abenteuer mit dem Funkspruch

Adrienne Adrienne Adrienne this is Rallycontrol welcome to St. Lucia and congratulations to your Circumnavigation

Ein bewegender Moment!!!

Weltumseglung in Zahlen:
Mehr als 26 000 Seemeilen,1 Jahr 3 Monate 8 Tage, 18 Länder(macht 18 verschiedene Biersorten) und 16 Währungen.

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