Die letzten drei Tage haben sich ein wenig wie der Schleudergang in der Waschmaschine angefühlt, Wind und Wellen haben zugenommen und es trieb uns zügig Richtung Horta. Wir können nun Etmals oberhalb der 150 sm verzeichnen und freuen uns sehr, dass es unter 700 Seemeilen bis zum Ziel sind. 
Zwischenzeitlich hatten wir ein kleines Materialversagen. So ist eins der beiden Vorstagen gebrochen, doch konnte wir als Team diese Aufgabe gemeinschaftlich lösen und das defekte Vorstag wieder fixieren. Heute haben wir dann bei wesentlich besseren Konditionen die Reparatur abschließen können und sind guter Dinge, bei weiter abnehmendem Wind die Genua wieder setzten zu können. 
Der Wetterbericht sagt aktuell abnehmende Winde voraus, was zusammen mit der dadurch abnehmenden See das Leben an Bord wesentlich angenehmer und entspannter macht. Allerdings hoffen wir, dass der Wind nicht ganz einschläft und wir weiterhin auf den Motor verzichten können. Die Stimmung in der Crew entspannt sich wieder, nachdem die letzten Tage doch sehr anstrengend und angespannt waren. Der dazukommende Regen hat die Wache nicht angenehmer gemacht. 
Nun scheint wieder die Sonne und wir können uns intensiv der Astronavigation widmen und unsere Standorte mithilfe des Sextanten und fleißigen Rechnens ermitteln. Zudem können die nassen Anziehsachen trocknen und wir hoffen, nachts nun wieder ohne dickes Ölzeug die Wachen verbringen zu können.
Und ein weiteres Highlight können wir verzeichnen, so hatten wir heute sowohl Funk- wie Sichtkontakt zu einem anderen Segler, der unseren Weg gekreuzt hat. Auch war Familie Flipper ein zweites Mal zu Besuch und die nächtlichen Wachen konnten sich über das magisch wirkende Meeresleuchten freuen. Da nun die Vollmondbeschienenen Nächte vorbei sind, hoffen wir auf klaren Himmel und einen spannenden Sternenhimmel. 

Viele Grüße von Bord der Adrienne

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