Das Wochenende ist nun vorbei und der Alltag an Bord kehrt wieder ein. Allerdings ist das Leben an Bord aktuell sehr angenehm und ruhig. Der Wind bläst mit 10-15 kn konstant aus S-SW und bringt uns unaufhaltsam Richtung Ziel. Zwischen den Wachen ist ein kleines Wettrennen entfacht, wer nach Ablauf seiner 4h die meisten Meilen gesegelt und dadurch das Boot und die Crew näher ans Ziel gebracht hat. 
Der schwache, leicht achterliche Wellengang trägt zusätzlich dazu bei, dass es sich gut Leben, arbeiten und schlafen lässt. Arbeiten? Tatsächlich ja, so Stand der Samstag ganz im Zeichen einer Großsegelreparatur. Leider hat sich nachts eine Naht gelöst und so musste das Segel geborgen und von Tanja und Thomas in liebevoller Handarbeit wieder vernäht werden. Für uns gab es dann am Samstagabend eine warme Dusche, da der Motor tagsüber teilweise mitlief und für diese sehr willkommene Überraschung sorgte. Anschließend nahmen wir dann im Kinosaal der SY Adrienne platz und konnten uns bei Popcorn und dem Film „Masters and Commanders“ zurücklehnen und noch das ein oder andere über Seemannsbräuche, Navigation, Medizin an Bord und flugunfähige Kormorane lernen. 
Nach wie vor verwöhnen uns Tanja und Thomas jeden Abend mit sehr leckeren und vielfältigen Gerichten. Das am Abend übrig gebliebene Essen bleibt zu unserem Glück noch für die Nacht stehen und bietet einen willkommen Zwischensnack für den kleinen Hunger zwischendurch. 
Nach einem wieder sehr toll vorbereiteten Sonntagsbrunch, an dem die gesamte Crew teilnahm, stand ein weiterer Programmpunkt auf dem Plan.  Das Spinnaker segeln verlangte uns am Steuer einiges ab und bot uns Gelegenheit, unsere Fähigkeiten weiter zu verbessern. Auch den Walen und Delfinen muss der Anblick gefallen haben, so gesellten sich zeitweise kleinere Schulen für eine kurze Wegbegleitung zu uns. 
Nachts können wir über einen grandiosen Sternenhimmel staunen und so entfachte eine große Neugierde am Finden und Erkennen von Sternenbildern und Himmelskörpern. Getoppt wird dies nur noch durch die bei Meeresleuchten um uns her flitzenden Delfine, welche einen Leuchtschweif hinter sich durchs Wasser ziehen und einen atemberaubenden Anblick bieten. 
Nun sind es noch unter 300 sm und wir hoffen, dass der Wind und die Sonne uns weiterhin so wohlgesonnen sind, damit wir auf der Zielgerade ohne weitere Verzögerungen und Probleme geradewegs zum Ziel kommen. 

Viele Grüße ans Festland von Bord der SY Adrienne

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