Mittwoch, 04.12.2019

Gegen 1000 fahren wir eine Halse, um wieder Kurs West 270° fahren zu können und setzen die Solent. Nach dem Manöver sind auch die Nachtwachen wach und wieder auf Puls. Um 1200 ist es dann soweit, wir haben die Hälfte der Strecke geschafft, auf der Logge stehen 1336 zurückgelegte Seemeilen. Die führenden Boote der ARC haben dies schon vor ein paar Tagen geschafft. Aber wir lassen uns die gute Stimmung an Bord nicht vermiesen. Kurz nach Beginn der Nachmittagswache um 1400 zuckt es dann kurz an unserer Angel. Es war aber falscher Alarm. Eine Stunde später haben wir dann Glück. Wieder hat ein Mahi-Mahi gedacht, „was macht denn dieser leckere, unvorsichtige Tintenfisch da oben so kurz unter der Wasseroberfläche?“ Ca. 20 Minuten später bekommt der Fisch mit dem Gummihammer eins auf den Kopf und hängt als Abendesssen an unserer Reeling. Die Nachmittagswache ist noch nicht zu Ende, da zuckt es wieder an unserem Angelhaken. Unserem Gummi-Tintenfisch können sie einfach nicht wiederstehen. Diesmal etwas Großes. Mittlerweile wir, was zu tun ist, Druck aus den Segeln nehmen und schnell die Genua einholen. Thomas muss ganz schön ackern, um den Fisch ans Boot zu ziehen. Wieder ein Mahi-Mahi, diesmal 6 kg schwer und mehr als einen Meter lang. Jetzt ist klar, die nächsten beiden Tage gibt es Fisch. Der King heisst nun der „Fischer“-King. Er war jedesmal am Ruder, wenn die Fische gebissen haben. Wir starten den Motor im Leerlauf, um den Water-Maker laufen zu lassen. Außerdem brauchen die Batterien Strom. Wir zerlegen die Fische. Der Fischgeruch breitet sich unten im Schiff aus. Zusammen mit dem laufenden Motor könnte man meinen, wir sind auf einem Fischkutter unterwegs. Die Wellness-Stunde mit Duschen nach getaner Arbeit tat dann echt gut. Am Abend serviert Tanja Ceviche, ein Gericht von den Galapagos-Inseln. Roher Fisch mit Kokosmilch, Zitrone und Gurken, dazu wird salziges Popcorn gereicht. Danach gibt es eine bretonische Fischsuppe mit Käse. In der Nacht steuern wir wieder von Hand. Wir sehen die Positionslichter eines Katamarans, die OOPS. Sie fährt nicht bei der ARC mit. Der Wind dreht etwas, wir fahren eine Q-Wende, um wieder auf Kurs West gehen zu können. Die Q-Wende ist in Anbetracht der stockfinsteren Nacht ohne Mond das sicherere Manöver. Nun hat der „glutenfreie“ Thomas wieder einen Gegner, um wach zu bleiben. Blos nicht überholen lassen! Bei Sonnenaufgang ist der Kat knapp hinter uns.

wir holen auf….
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